WIRTSCHAFTSSPIEGEL - Ausgabe 05/23

Das Wirtschaftsmagazin für Thüringen www.wirtschaftsspiegel-thueringen.com Nr. 05.2023 ı 19. Jg. ı 78363 ı 7,70 EUR © Jacob Lund - stock.adobe.com FORSCHUNG & INNOVATION Thüringen denkt die Zukunft GRÜNDERPORTRAIT Selbstbestimmt zu sein ist wichtiger als Sicherheit IBA THÜRINGEN Was bleibt vom StadtLand? Know-how made in Thüringen Wir können das. Versprochen!

Editorial 3 Foto: Sandro Jödicke_whitedesk Liebe Leserinnen und Leser, mit dieser Ausgabe haben wir Sie gefragt, was für Sie prägend für Thüringen ist, und natürlich habe auch ich mir diese Frage gestellt. Täglich bin ich in Laboren, Werkhallen, Meetingräumen unterwegs und erlebe dort Menschen, die ihr Tagwerk verrichten – Forschung vorantreiben, Produkte oder Prozesse fortentwickeln, die Zukunft ihres Ortes oder einer Region kompetent, beharrlich und engagiert gestalten. Nicht selten sind große Würfe dabei. Thüringer Technologien begleiten Raumfahrt-Missionen, gewinnen Zukunftspreise, erreichen Weltmarkt- oder Technologieführerschaften. Unternehmen werden als Hidden Champions ausgezeichnet. Davon zeugt dieses Heft. Was sie in meinen Augen eint, ist die reduzierte Art, damit umzugehen. Gewiss, man freut sich über die Anerkennung. Aber großspurig? Laute Kampagnen, viel Rummel? Weit gefehlt. Nicht in Thüringen. Hier geht man fokussiert seiner Sache nach. Man nimmt sich die Zeit, das Werk oder den Prozess perfekt zu machen. Präzision und Qualität machen für mich Thüringen aus. Die Kehrseite der Medaille ist eine geringere Sichtbarkeit, die es aber beispielsweise zur Gewinnung zukünftiger Fach- und Arbeitskräfte braucht. Noch zu wenige wissen um die Exzellenz hiesiger Zukunftswerkstätten und die lebenswerten Orte, an denen sie zu finden sind. Das verstehen wir als Auftrag und berichten Ihnen aus Hildburghausen und Großheringen, aus Sonneberg und Eisenach, aus Weimar, Stadtilm und Lederhose. Um unsere Leuchttürme wollen wir dabei nicht herum: natürlich blickt „Made in Thüringen“ auch nach Erfurt und Jena. Neugierig? Kommen Sie mit! Ich lade Sie ein zu einem Ausflug in (m)ein Thüringen mit starken Portraits, Projektberichterstattungen und bemerkenswerten Thüringer Aussichten. Ihre Juliane Keith Herausgeberin Wer wir sind. Was wir können.

Thüringen Fotos: Petkus, Paul-Philipp Braun, Thomas Müller, Die Teigmacher, HSM, OHB System AG Aus dem Inhalt Aus Thüringer Unternehmen 25 Unternehmensnachrichten 26 Hidden Champion aus Wutha-Farnroda 28 Kunststoffverarbeitung geht auch nachhaltig 44 26 08 Thüringen 06 Regionale Wirtschaftsnachrichten 08 Thüringens Wirtschaftsminister Tiefensee im Interview 12 Was prägt Thüringen? 50 Veranstaltungen und Termine Standort Thüringen 44 Interview zum Abschluss der Internationalen Bauausstellung 47 Viega investiert in Thüringer Standort

Thüringen 30 Gründerportrait 10 Vorgestellt: Maximilian Stiebling Aus den Netzwerken 48 Mitteldeutscher Ernährungsgipfel vergibt Nachwuchspreis 49 Wasserstoff-Netzwerk fordert mehr Tempo Forschung & Innovationen 15 Quantentechnologie 30 Neues aus der Hochschule Schmalkalden Thüringen im All 18 Technologie und Know-how aus Thüringen fliegt mit

6 Fotos: Schulz & Berger (S.6), IHK Erfurt (S. 7) Hohe Grundstückspreise In Thüringen bleiben Grundstückspreise in Jena am höchsten. Wie das Statistische Landesamt informierte, kostete der Quadratmeter Bauland im vergangenen Jahr rund 423 Euro. Erfurt liegt demnach mit rund 262 Euro auf Platz zwei, gefolgt von Weimar mit rund 186 Euro. Am preiswertesten war Bauland mit 49 Euro pro Quadratmeter in Suhl. Unter den Landkreisen hatte der Saale-Holzland-Kreis mit rund 150 Euro pro Quadratmeter den höchsten und das Altenburger Land mit rund 29 Euro den niedrigsten Kaufwert zu verzeichnen. Modellförderung Thüringen fördert das Modell eines mobilen Lieferdienstes im SaaleOrla-Kreis. Nach Angaben des Infrastrukturministeriums ist am Donnerstag ein Förderbescheid über knapp 200.000 Euro für den Liefermarkt der Volkssolidarität in Pößneck übergeben worden. Davon sollen vor allem ältere und eingeschränkte Menschen sowie Familien profitieren. Der Lieferservice soll laut Ministerium ab 2026 kostendeckend betrieben werden. Sonderpreis Die Eichsfeldwerke sind für ihr Rufbus-Konzept „Der Bus kommt wie gerufen“ mit dem Sonderpreis des Thüringer Demografiepreises 2023 ausgezeichnet worden. Wie das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft mitteilt, kommt der Bus an die entsprechenden Plätze und Orte im Eichsfeld, wenn der Fahrgast den Bus vorher gerufen hat. Das ginge inzwischen auch mit der App „EW Businfo“ über das Smartphone. Hidden Champion Die Schulz & Berger Luft- und Verfahrenstechnik GmbH ist offiziell als Hidden Champion und damit Thüringer Weltmarkt- und Technologieführer ausgezeichnet worden. Das Know-how von Schulz & Berger liegt im Bereich Lufttechnik, die in unterschiedlichsten Bereichen zum Einsatz kommt. Einen Schwerpunkt bildet die Windsichtung, ein mechanisches Verfahren zur Trennung von leichten und schweren Materialien durch das Zusammenspiel von Schwer- und Fliehkraft. Ebenso erfolgreich ist das Altenburger Unternehmen mit seiner Filtertechnik für industrielle Entstaubungsanlagen sowie mit Zu- und Abluftanlagen, die beispielsweise für die händische Mülltrennung in Sortierkabinen benötigt werden. Mehr Solaranlagen In Thüringen sind inzwischen rund 60.000 SolarAnlagen in Betrieb. Nach Angaben des Umweltministeriums hat die Zahl zu Jahresbeginn noch bei rund 46.000 gelegen. Für den hohen Zuwachs hätten auch die sogenannten Balkonkraftwerke gesorgt. Im ersten Halbjahr kamen laut Landesenergieagentur fast 3.000 hinzu. Damit wird jetzt etwa ein Fünftel des Stromverbrauchs in Thüringen aus Sonnenenergie gewonnen. Die meisten Solaranlagen stehen im Wartburgkreis und im Kreis Gotha, die wenigsten im Kreis Sonneberg. Wirtschaftsnachrichten aus Thüringen Neue Batteriefabrik In Hildburghausen hat eine neue Batteriefabrik offiziell ihren Betrieb aufgenommen. Das Unternehmen Lion Smart Production will dort nach eigenen Angaben jährlich 50.000 sogenannte Batteriepacks produzieren. Sie werden aus Batteriezellen zusammengestellt und unter anderem in Elektrofahrzeuge eingebaut. Das Unternehmen investierte demnach einen zweistelligen Millionenbetrag. Weitere Fördergelder kamen vom Land. Wegen der hohen Automatisierung des Betriebs arbeiten bislang nur 15 Beschäftigte in der Produktion. Weitere sollen eingestellt werden. Stiftung geplant Für die Branchenmarke „Weihnachtsland am Rennsteig“ soll eine Stiftung gegründet werden. Wie die Initiatorin und Hotelbetreiberin Rita Worm sagte, soll sie zum 1. Januar ihre Arbeit aufnehmen. Ziel sei es, das traditionelle Glas- und Spielzeugmacherhandwerk in der Region um Lauscha und Sonneberg zu erhalten sowie für Touristen erlebbar zu machen. So soll bei Limbach ein Gründerzentrum entstehen, wo junge Handwerker unterstützt werden. In Sonneberg und Neuhaus am Rennweg sind Lichtinstallationen für das Weihnachtsland geplant. Seit fünf Jahren wird am „Weihnachtsland am Rennsteig“ gebastelt – bisher unter Federführung der Thüringer Tourismus GmbH. Ab dem neuen Jahr sollen die Akteure vor Ort die Marke übernehmen. Thüringen (v.l.): Axel Wipprecht (LEG Thüringen), Marcel Rohmann (Schulz & Berger), Dr. Michael Bär (LEG Thüringen)

7 Thüringen Prüfer geehrt Rund 2.100 ehrenamtliche Prüfer sind Jahr für Jahr bei der Industrie- und Handelskammer in Erfurt (IHK) im Einsatz, um die zahlreichen Prüfungen in der Erstausbildung und der Höheren Berufsbildung abzunehmen und Prüfungsergebnisse zu bewerten. Sie leisten mit ihrem ehrenamtlichen Engagement einen wesentlichen Beitrag für die Wirtschaft und die Fachkräftesicherung. IHK-Vizepräsident Olaf Seibicke hat 145 von ihnen geehrt, die seit zehn, 20 oder gar bereits seit 30 Jahren ehrenamtlich in den Prüfungsausschüssen der IHK Erfurt tätig sind. Gleichzeitig wurden 32 ehrenamtliche Prüfer verabschiedet, die in diesem Jahr aus den Ausschüssen ausgeschieden sind. Für Ausbilder Die Industrie- und Handelskammer Erfurt hat eine digitale Veranstaltungsreihe für Ausbilder initiiert, um diese besser zu vernetzen und zu aktuellen Themen zu informieren. Unter dem Motto: „Dialog statt Monolog“ findet jeden ersten Freitag im Monat eine Informationsplattform zum Austausch über wichtige Themen statt. Mehr Geld Beschäftigte des Automobilzulieferers Docter Optics in Neustadt an der Orla und Triptis erhalten mehr Geld. Nach Angaben der IG Metall wurde ein Tarifabschluss erzielt. Nach diesem bekommen die 310 Beschäftigten einen Inflationsausgleich von 600 Euro sowie sieben Prozent mehr Lohn ab Januar nächsten Jahres. Anfang dieses Jahres hatten die Beschäftigten vier Prozent mehr Geld erhalten. Hohe Einnahmen Die Gemeinden in Deutschland haben so viel Gewerbesteuer eingenommen wie noch nie. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, stieg die Summe vergangenes Jahr auf rund 70 Millarden Euro. Das waren etwa 15 Prozent mehr als 2021. Schon damals war nach einem Rückgang im ersten CoronaJahr ein Rekordwert bei der Gewerbesteuer erzielt worden. In Thüringen war das Plus sogar noch etwas höher als im Bundesschnitt. Hier kletterten die Einnahmen aus der Gewerbesteuer aller Städte und Gemeinden um 16 Prozent von knapp 900 Millionen auf über eine Milliarde Euro. Stärkste Industrieregion Der Wartburgkreis ist erneut die stärkste Industrieregion in Thüringen. Wie aus Zahlen des Statistischen Landesamts hervorgeht, haben die Industriebetriebe im Kreis im ersten Halbjahr Geschäfte von 2,2 Milliarden Euro gemacht. Demnach entwickelten sich dort vor allem die Branchen Chemie und Maschinenbau gut. Das größte Plus beim Industrieumsatz verzeichnete der Ilm-Kreis mit über 420 Millionen Euro. Dort machte sich nach Angaben der Statistiker vor allem bemerkbar, dass der chinesische Batteriehersteller CATL die Produktion nach und nach hochfährt. Dagegen schwächelte im Saale-Orla-Kreis vor allem die Holzindustrie wegen sinkender Preise. Im Kreis Saalfeld-Rudolstadt liefen in der Stahlindustrie die Geschäfte schlechter. Förderung für FSU Die Universität Jena hat fast elf Millionen Euro Fördermittel bekommen. Das Geld soll in die Erstausstattung von zwei Gebäuden am neuen Campus Inselplatz fließen, wie das Wissenschaftsministerium mitteilte. Konkret geht es um Geräte, Technik und Mobiliar für das neue Universitätsrechenzentrum und die künftige Fakultät für Mathematik und Informatik. Die Fördermittel kommen je zur Hälfte vom Land Thüringen und aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE). Beide Gebäude sollen bis Ende 2024 baulich fertiggestellt sein. Am Inselplatz in Jena entsteht derzeit für insgesamt mehr als 200 Millionen Euro ein moderner Forschungscampus. Schlechte Chancen Schwerbehinderte haben nach wie vor schlechtere Chancen auf dem Thüringer Arbeitsmarkt. Wie das Arbeitsministerium mitteilte, sind Menschen mit Schwerbehinderung und besserer Qualifikation zu einem höheren Prozentsatz arbeitslos als andere Personen ohne Handicap. Zudem dauere ihre Arbeitslosigkeit deutlich länger, hieß es. Nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hat Thüringen eine Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen von 4,4 Prozent. Deutschlandweit liegt sie bei 4,6 Prozent. Die gesetzliche Mindestquote von fünf Prozent werde weder im Bundesdurchschnitt noch innerhalb Thüringens erreicht. (tl)

Thüringen 8 Alle Jahre wieder gehen Politiker auf Sommertour. Da macht auch Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee keine Ausnahme. Was steckt hinter diesem Ritual? Welche Impulse konnte der Minister aufnehmen, welche Botschaften den Unternehmen mitgeben? Im WIRTSCHAFTSSPIEGEL-Interview zieht Tiefensee Bilanz seiner diesjährigen Sommertour. „Unternehmen brauchen verlässliche Rahmenbedingungen“ Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee im Interview Herr Minister, Sie haben gerade Ihre Sommertour absolviert, ebenso wie Ihr Staatssekretär Carsten Feller. In beiden Fällen ging es um Zukunftsthemen. Ich nehme an, dass Sie sich schon mal zu Ihren Eindrücken ausgetauscht haben. Wie fällt Ihr Fazit aus? Energiepreise, Fachkräftemangel, globale Lieferprobleme und die Transformation zur Klimaneutralität waren die beherrschenden Themen in den Unternehmen. Es gibt enormen Investitionsbedarf und viel Unsicherheit. Aber die Betriebe haben sich diesen Herausforderungen längst gestellt, arbeiten an neuen Lösungen, organisieren beispielsweise ihre eigene CO2neutrale Energieversorgung. Es ist bemerkenswert, wie viel Kreativität und Zukunftswille hier sichtbar werden. Mir wurde immer wieder auf den Weg gegeben, auf Bundesebene für mehr Planungssicherheit zu sorgen. Neue Belastungen, Vorgaben und Regulierungen – noch dazu oft über die europäischen Standards hinaus – müssen unterbleiben, weil sie die Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich beeinträchtigen. Ich teile und unterstütze die klare Forderung an Bund und Land nach einer Atempause. Wir sollten uns jetzt auf Transformation und Klimaschutz konzentrieren, anderes muss aufs Minimum reduziert werden oder besser zunächst zurückstehen. Nehmen wir einmal an, Sie hätten einen Schulaufsatz zu schreiben, Thema: mein schönstes Ferienerlebnis. Also im übertragenen Sinn: Was würden Sie als prägendstes Erlebnis Ihrer Sommertour beschreiben? Das ist jetzt vielleicht nicht ganz neu, aber die Erfahrung, wie viele „Hidden Champions“ wir in Thüringen haben, wie viele Firmen es in Handwerk und Industrie gibt, die sich mit klugen Ideen und innovativen Produkten in Thüringen und auf umkämpften Märkten behaupten, das fasziniert mich jedes Mal wieder. Und das ist auch bei meiner Sommertour wieder so gewesen. Ich denke da zum Beispiel an Firmen wie Adtran in Meiningen, Feintool in Jena, CBV Blechbearbeitung in Laasdorf oder Prinz Thermotechnik in Waltershausen, um nur einige Beispiele zu nennen. Es drängt sich die Frage auf, weshalb solche Sommertouren überhaupt durchgeführt werden. Sie sind ja auch sonst oft in Thüringer Unternehmen unterwegs. Wo liegt der Erkenntnisgewinn? Sie haben Recht, ich bin tatsächlich das ganze Jahr über auf Tour. So gesehen geht es bei einer Sommertour darum, in besonderer Weise und konzentriert auf Themen und Firmen aufmerksam zu machen. Der Vorteil ist, dass das übergreifende Motiv schon im Vorfeld feststeht und die Betriebe entsprechend ausgesucht werden. Mir ist wichtig, fortlaufend ein direktes und unverstelltes Bild der Wirklichkeit zu bekommen und ansprechbar zu sein. Deshalb lege ich großen Wert darauf, regelmäßig mit Geschäftsführern, aber selbstverständlich auch mit Betriebsräten im Austausch zu sein. Glauben Sie mir, die Erfahrungen und Erkenntnisse fließen direkt in die Arbeit meines Ministeriums ein. Ich lerne immer wieder dazu, um zukünftig Verfahren zu entbürokratisieren, Förderrichtlinien anzupassen oder um Hilfestellung für ein konkretes Unternehmen geben zu können. Wie haben wir uns das eigentlich vorzustellen: Nach welchen Kriterien werden die Besuchsstationen einer solchen Sommertour ausgewählt? Wie repräsentativ kann das dadurch entstandene Bild für einen Minister überhaupt sein? In diesem Jahr waren verschiedene Kammern in die Vorbereitung der Tour eingebunden, die Auswahl der Firmen ist dort erfolgt, unter anderem nach einem Kriterium wie Unternehmensgröße. Das war sehr hilfreich, für die Unterstützung auch an dieser Stelle nochmal herzlichen Dank. Es war mir genauso wichtig zu hören, was der Handwerker mit einem Angestellten zu sagen hat wie das Großunternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten. Es geht dabei nicht in erster Linie um Repräsentativität – ein festes Gesamtbild baut sich ohnehin erst über viele Besuche und Vor-Ort-Termine im Laufe von Wochen und Monaten auf. Vielmehr geht es darum, aus erster Hand zu erfahren, wo den Unternehmen der Schuh drückt, besser noch, wie deren Lösungsansätze exemplarisch für andere sein können. Wenn man die Medien betrachtet, dann wird dort überwiegend ein düsteres Bild der deutschen Wirtschaft gezeichnet. Welche Probleme sind von den Unternehmen an Sie herangetragen worden? Ich halte nichts von einer Untergangsstimmung, aber ja, die Lage ist extrem

9 Foto: Paul-Philipp Braun angespannt. Energiepreise, Inflation, schwindende Kaufkraft, Fachkräftemangel, Transformation sind die beherrschenden Themen. Aber auch die überbordende Bürokratie wurde immer wieder beklagt. Oft höre ich die bange Frage: Wie kann die Transformation in Deutschland gelingen, ohne die industrielle Basis des Standorts und seine Wettbewerbsfähigkeit zu beschädigen? Mein Appell an die Bundesebene: Unternehmen brauchen verlässliche Rahmenbedingungen, niedrigere Netzentgelte und verlässliche, kostengünstige Energie- versorgung mit grüner Energie. Gute Rahmenbedingungen sind besser als Förderprogramme, die Unternehmen wollen nicht auf Geldgeschenke angewiesen sein, sondern eine verlässliche Perspektive haben. Dennoch, wir brauchen auch weiterhin Förderinstrumente, die den Unternehmen helfen, die enormen Kosten der Dekarbonisierung zu stemmen. Dazu zählt für mich ein Industrie- oder Brückenstrompreis, der aber nur dann eingeführt werden darf, wenn der Mittelstand gleichzeitig entlastet wird. Nötig sind gezielte Förderinstrumente auf Bundesebene, die die Unternehmen dabei unterstützen, in erneuerbare Energien und effizientere Verfahren und Produkte zu investieren. Allein in Thüringen sind dafür bis 2045 nach Hochrechnungen unserer Dekarbonisierungsstudie jährlich bis zu 380 Millionen Euro erforderlich. Das ist eine gewaltige Herausforderung. Wir bieten in Thüringen neben günstigen Krediten Förderung über die Gemeinschaftsaufgabe GRW, über das Programm InnoInvest oder über den Dekarbonisierungsbonus. Welche Botschaft konnten Sie den Unternehmen mitgeben? Wir stehen an der Seite der Unternehmen. Beim Jahresempfang der IHK Ostthüringen hat der sonst sehr kritische Präsident Dr. Ralf-Uwe Bauer das Vorgehen des Landes und speziell des Wirtschaftsministeriums in höchsten Tönen gelobt, ungewöhnlich, aber wohltuend. Das Land macht seine Hausaufgaben. Wir haben aus dem Sondervermögen des Landes ein Hilfspaket für die Wirtschaft im Umfang von 230 Millionen Euro geschnürt. Darin sind Krisenhilfen enthalten, aber auch Mittel für Zukunftsinvestitionen. Wenn die Nachfrage nach Krisenhilfe so verhalten bleibt wie im Moment, werden wir zusätzliche Mittel in die langfristigen Investitionsprogramme umschichten können. Wir planen, das Eigenkapital der Thüringer Aufbaubank um 50 Millionen Euro zu erhöhen, um zusätzliche Darlehensprogramme für Energie- und Klimaschutzinvestitionen zu hebeln. Und wir haben den Dekarbonisierungsbonus von 15.000 auf 100.000 Euro Zuschuss pro Projekt erhöht. Das sollte helfen, noch mehr Investitionen in Gang zu setzen. Was nehmen Sie für Ihre politische Arbeit der nächsten Monate mit? Haben wir neue Initiativen von Ihnen zu erwarten? Ein paar Beispiele: Wir bereiten neue Calls für Forschungs- und Entwicklungsprojekte vor, wir bekommen Schub in den Breitbandausbau, die Erarbeitung der neuen Tourismusstrategie beginnt, wir arbeiten an Förderrichtlinien für die Dekarbonisierung von kleinen und großen Gewerbegebieten, wir treiben unsere Fachkräfteanwerbung über das Dehoga- und erweiterte Vietnamprojekt voran, genauso wie die sogenannte German Professional School zur Gewinnung von Azubis aus dem Ausland. Ich reise nach Südafrika und Namibia, um den Wasserstoffstandort Thüringen zu präsentieren und Möglichkeiten der internationalen Zusammenarbeit auszuloten. Die Unternehmen erwarten trotz des bevorstehenden Wahljahres eine sachliche, problemlösungsorientierte Arbeit, einen verlässlichen Rahmen und natürlich auch, dass sich Regierung und Opposition im Landtag auf einen Haushalt für das kommende Jahr einigen. Dazu werde ich meinen Teil beitragen. (tl) Interview: Torsten Laudien

10 Fotos: Die Teigmacher, privat Wenn von Thüringen als Gründerland die Rede ist, dann zielt das fast ausschließlich auf Start-ups im Technologiebereich ab. Aber was ist mit den vielen anderen Gründern, die sich im Handwerk oder im Dienstleistungsbereich selbstständig machen? Maximilian Stiebling ist einer von ihnen. Er hat „Die Teigmacher“ gegründet. Damit will er zurück zu den Wurzeln seines Handwerks. WIRTSCHAFTSSPIEGEL-Chefredakteur Torsten Laudien ist nach Bad Tabarz gefahren und hat einen Menschen getroffen, der seinen Traum leben will – bei allen Fährnissen, die das mit sich bringt. „Selbstbestimmt zu sein, ist wichtiger als Sicherheit“ Gründerportrait Max Stiebling Maximilian – kurz Max – Stiebling ist zum ersten Mal auf meinem Radar erschienen, als er Ende 2022 den ThExAward in der Kategorie Gründen gewonnen hat. Endlich mal jemand, der nicht aus der Tech-Branche kommt. Endlich mal jemand, der Dinge tut, die uns Menschen tagtäglich angehen. Also auf nach Bad Tabarz. Der Kurort zu Füßen des Inselsbergs hat in den letzten Jahren deutlich an Profil gewonnen. Wenn es derzeit nicht gerade von zahlreichen Straßenbaustellen umzingelt wäre, müsste man da eigentlich öfter hinfahren. Die Gemeinde hat gut 4.000 Einwohner. Einer davon ist Max Stiebling – ein bekennender Tabarzer, wie ich noch erfahren werde. Ich liebe den Geruch von frisch gebackenem Brot. Der steigt mir gleich in die Nase, als ich die Bäckerei betrete. Als wir uns zum Gespräch in seinem Büro zusammensetzen, bin ich kurz versucht, ihn zu duzen. Aber so viel professionale Distanz muss sein: Ich lasse es. Vielleicht nächstes Mal. Unser Gespräch dauert mehr als eine Stunde. Max erzählt, ich höre zu. Es ist eine spannende Geschichte, die er zu erzählen hat. Am Ende werde ich verstehen, dass nicht die eigentliche Gründungsgeschichte wichtig ist, sondern sein Weg dorthin. Geboren wurde er wenige Monate vor der Wende 1989. Zwei Jahre zuvor hatte sein Vater eine Dorfbackstube im benachbarten Dörfchen Langenhain übernommen. Nach Max’ Geburt kommt eine erste Filiale in Tabarz hinzu, weitere folgen. Für Max ist der Alltag in einer Bäckerei Normalität. Auf seinem Smartphone hat er noch heute ein Bild, dass ihn zeigt, wie er auf Mehlsäcken sitzend Bäcker spielt. Er überlässt es mir für diesen Beitrag. Seit er 13 ist, arbeitet er in der Bäckerei mit. Er kennt nichts anderes, seinem Taschengeld hilft es auch. Unterdessen gründet sein Vater mit einem Geschäftspartner ein Unternehmen, dass sich auf die Herstellung von tiefgekühlten Obstkuchen spezialisiert. In Asien finden diese Produkte reißenden Absatz, das Unternehmen expandiert. Max macht unterdessen Abitur. In den Ferien zwischen 11. und 12. Klasse reist er nach Indien, wo sein Vater gerade eine Fabrik bauen lässt. Max fasst den Entschluss, Bäcker zu werden. Da muss ich nachfragen. Bäcker, sind das nicht die Leute, die Max Stiebling in der Backstube

Gründerportrait 11 mitten in der Nacht aufstehen müssen? Die dann abends beizeiten ins Bett fallen, wenn ihre Altersgenossen gerade erst zur Party aufbrechen? Ja, sagt Max, dass nerve ihn an seinem Beruf bis heute. Aber es bringt ihn nicht von seinem Plan ab – bis heute übrigens – aber davon wird noch die Rede sein. Max macht also eine Bäckerlehre und schließt sie als Jahrgangsbester ab. Und weil es keine verpflichtenden Gesellenjahre mehr gibt, hängt er gleich noch eine Meisterschule hintendran. Sechs Monate in Vollzeit fernab von zuhause. Hier kommt er zum ersten Male mit Einflüssen von außen in Berührung. Er lernt Berufskollegen kennen, die damals schon auf natürliche Backmethoden setzen. In ihm reift ein Gedanke: „Wenn ich es mache, dann mache ich alles selbst.“ Die Meisterschule hilft ihm dabei nur bedingt. Hier lernt er viel über Management, Personalführung und Marketing. „Aber nichts übers Backen“, sagt er heute. Trotzdem wird er auch hier wieder Jahrgangsbester. Anschließend will er „auf die Walz“, die Eindrücke vertiefen und seine Kenntnisse erweitern. Eine Schulterverletzung wirft ihn zurück. 2010 hängt er deswegen noch einen Lehrgang in Betriebswirtschaft in Leipzig dran. Als er gerade über ein Angebot nachdenkt, für ein halbes Jahr in die USA zu gehen, meldet die Familie Bedarf an. Er soll in den elterlichen Betrieb einsteigen und stellt sich der Verantwortung: Er ist fortan für Tiefkühl-Kräuterbaguettes zuständig, die im Vierschichtrhythmus gefertigt werden. Also wieder der industrielle Maßstab. Das geht anderthalb Jahre gut. Seine nächste Station ist eine große Handelskette, die ihre Filialen jeweils mit eigenen Backstuben aufrüsten will. Er steigt auf der Karriereleiter nach oben. Aber auch das ist es am Ende nicht. Jahrelang, so sagt er, isst er kein „Standardbrot“, wie er es nennt. Ende 2018 ist er mit sich und seiner Welt unzufrieden. Karriere ist eben nicht alles. Max erzählt über einen Wendepunkt, der so klischeebeladen ist, dass ich es fast nicht glauben will. Ein Freund empfiehlt ihm ein Buch, „das dein Leben verändern wird“. Und das tut es tatsächlich, obwohl Max anfangs skeptisch ist. Er beginnt zu laufen. Die heimische Gegend um Tabarz eignet sich bestens dafür, erkennt er. Mir kommt in dem Moment eine Szene aus „Forrest Gump“ in den Sinn. „Lauf, Forrest, lauf!“ Und Max läuft. Seine Ziele werden anspruchsvoller. Halbmarathon, später auch Marathon. Dabei lernt er tolle Leute kennen. Mit einem davon, Norman, wird er später „Die Teigmacher“ gründen. Und er lernt auch: „Du musst dich quälen“. Einer seiner Freunde, ein Gastronom, bittet ihn 2020 ein Sauerteigbrot für ihn zu backen. Für einen Bäcker eigentlich kein Problem. Denkste! Wenn man keine industriellen Backhilfsmittel verwenden will, erkennt Max, ist es dann doch nicht so leicht. Er versucht, es mir zu erklären. Ich merke mir die Begriffe „spontane Gärung“ und „wilde Gärung“ – und bin dann fachlich raus. Nur so viel verstehe ich noch: In der Bäckerausbildung wird das nicht wirklich vermittelt. „Es ist so kompliziert, also lasst die Finger davon“, erinnert er sich. Max versteht für sich: „Ich habe das Backen verlernt.“ Also macht er das, was er schon lange vorhatte: Er geht auf die Walz. In Speyer und Bonn trifft er auf Berufskollegen, die ihr Brot natürlich backen. Und wieder nennt Max einen Fachbegriff, den ich mir versuche zu merken: „langgeführte Teige“. Die sind nicht nur für die Qualität des Brotes wichtig, sondern lösen auch noch das Frühaufsteher-Problem. Die Teige werden am Vortag angerührt und reifen über Nacht. Zurück in Tabarz will er den Weg in die Selbstständigkeit wagen. Der Bürgermeister bietet ihm einen Pavillon im Park an. Hier eröffnet er mit seinem Kumpel Norman und Gleichgesinnten Anfang September 2021 ein Sommercafé. Zunächst kann er seine Brote im elterlichen Betrieb backen. Das ist aber keine Dauerlösung. Eine ehemalige Fleischerei im Tabarzer Zentrum ist frei. Er kann gebrauchte Maschinen bekommen, schreibt Business-Pläne und will loslegen. Wir sind aber immer noch in der Coronazeit. Und als ob das nicht reichen würde, kommt dann auch noch der Krieg in der Ukraine hinzu. 2022 wird eine Achterbahnfahrt für ihn und seine Mitstreiter. Die Preise für Rohstoffe und Energie steigen. Als Handwerksbetrieb muss er vom erwirtschafteten Umsatz leben. Am 1. Advent 2022 eröffnet er endlich seine Bäckerei. „Selbstbestimmt zu sein, ist wichtiger als Sicherheit“, ist ein Satz, den Max in diesem Zusammenhang sagt. Dabei stehen die nächsten Probleme schon vor der Tür. Die Kapazität seiner Backstube ist noch nicht ausgelastet. Also denkt er über weiteres Wachstum nach. Ein Café in Eisenach ist im Gespräch, ebenso ein mobiler Stand am Ortsrand von Bad Tabarz. Digitalisierung steht auf Max’ Agenda. Ein Umzug in eine größere Stadt dagegen nicht. Als Tabarzer will er hierbleiben und sich in die Entwicklung des Ortes einbringen. Max hat noch viel zu erzählen, vor allem über die mangelnde Wertschätzung seines Handwerks von offizieller Seite. „Als Bäcker sind wir schließlich systemrelevant.“ Am Ende habe ich einfach nur noch Appetit auf das, was da aus Max’ Backstube kommt. Also der Selbstversuch – wohlgemerkt finanziert aus eigener Tasche. Fazit am heimischen Abendbrotstisch: Ich werde wohl öfter mal nach Bad Tabarz fahren. Es schmeckt. (tl) Zum Bäcker geboren? Max Stiebling in Kindertagen

Thüringen 12 Fotos: LEG, bundesfoto/Christina Czybik, Hunoldhaus, IEK WAS PRÄGT THÜRINGEN? Thüringen hat für viele Menschen eine ganz eigene Faszination – zuallererst für diejenigen, die hier leben. Aber auch viele nationale und internationale Gäste haben den Freistaat im Herzen Deutschlands schätzen und lieben gelernt. Nicht wenige so sehr, dass sie hier ihren neuen Lebensmittelpunkt gefunden haben. Aber was sind die Gründe dafür? Der WIRTSCHAFTSSPIEGEL hat prominente Thüringer aus Wirtschaft und Politik gefragt, was Thüringen in ihren Augen prägt. (tl) Thüringen ist Chancenland! Hier gibt es jede Menge Heimat für Menschen, die gern tüfteln und Neues entdecken, die das Land oder die Stadt lieben, bodenständig oder abenteuerlustig sind. Thüringen ist unternehmenswert! Als gebürtiger Rheinländer, der inzwischen langjährig und tief in Thüringen verwurzelt ist, schätze ich vor allem die Offenheit vieler Akteure aus der Wirtschaft und Region für neue Lösungen auf sich verändernde Anforderungen. Ideen und Erfahrungen auszutauschen, Kooperationen und Netzwerke voranzutreiben, Innovation als Kultur zu begreifen, auch sehr frische Ideen neutral zu wichten und unter Umständen per Handschlag zu besiegeln, das zeichnet Thüringer Unternehmertum aus. Franz-Josef Willems, Vorstandsvorsitzender der Initiative Erfurter Kreuz Sabine Wosche, Geschäftsführerin LEG Thüringen Thüringen steht dank seiner reichen Geschichte für Vielfalt, Tradition und immer den Aufbruch in die Moderne. Obwohl sich gefühlt alle spätestens um zwei Ecken kennen, lässt sich alle 20 Kilometer eine neue Welt entdecken. Carsten Schneider, MdB (SPD), Staatsminister im Bundes- kanzleramt, Ostbeauftragter der Bundesregierung Thüringen ist in erster Linie das Bundes- land, in dem mein Heimatlandkreis das Eichsfeld liegt. Im Eichsfeld bin ich zu Hause und tief verwurzelt. Thüringen und das Eichsfeld, eine ganz besondere Beziehung, die es in sich hat. Es geht öfter mal nicht miteinander aber ganz ehrlich, es geht auch nicht ohneeinander. Ich hoffe sehr für unsere Zukunft, dass es gut gelingt, Thüringen positiv, einladend, lebenswert und arbeitswert zu gestalten, zu prägen und zu entwickeln. Peggy Hunold, Geschäftsführerin Hunoldhaus

13 Fotos: at, TCH/STUDIO2 MEDIA, CDU, JenaWirtschaft/Tina Peißker DER BVMW THÜRINGEN LÄDT EIN! 14. OKTOBER 2023 ² STADTHALLE GOTHA „Tanz imGoldenenOktober“ EINFACH QR-CODE SCANNEN UND DIREKT ANMELDEN! Typisch Jena sind die klugen Köpfe, die hier Zukunftsideen entwickeln und umsetzen. Ohne Technologien aus Jena wären viele industrielle Fortschritte auf der Erde – oder sogar im Weltall – gar nicht möglich. Lösungen „made in Jena“ ermöglichen technische Anwendungen und Produkte, die international zum Einsatz kommen – von der kleinsten Linse in der Medizintechnik bis zum Teleskopspiegel auf der ISS. Wilfried Röpke, Geschäftsführer JenaWirtschaft Thüringen zeigt der Welt, dass es nicht nur mit Ritterrüstungen und historischen Stätten aufwarten kann, sondern auch mit einer industriellen Kompetenz, die so heiß ist wie frischer Stahl aus dem Hochofen. Von präzisen optischen Technologien bis hin zu HightechProduktionen hat Thüringen den Takt moderner Innovationen im Blut – und das klingt definitiv lauter als eine althergebrachte Dampflok. Rico Chmelik, Geschäftsführer automotive thüringen e.V. Grün, innovativ und familienfreundlich: So nehme ich Thüringen wahr. Ich erlebe jeden Tag aufs Neue die Entschlossenheit, Dynamik und Innovationskraft, mit der die Ostthüringer Unternehmen ihre Highend-Lösungen für die globalen Schlüsselbranchen entwickeln und produzieren. Janina Kühn, Geschäftsführerin Tridelta Campus Hermsdorf Offene Menschen, innovative Unternehmen – von der Halbleiter-Industrie bis zum jungen Start-up – und eine unglaubliche Vielfalt der Kulturgeschichte – all das macht Thüringen für mich lebens- und liebenswert. Antje Tillmann, MdB (CDU), finanz- politische Sprecherin der Bundestags- fraktion

Thüringen 14 Fotos: ThEx, Vision & Control, K+S, Nestro, TSK/Jacob Schröter, Jens Lehnert/Funkemedien Köpfe & Karrieren in Thüringen Sebastian Meier Der 41-jährige ist seit Mai 2023 neuer Leiter des Thüringer Zentrums für Existenzgründungen und Unternehmertum (ThEx). Nach Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann in Altenburg studierte der gebürtige Mittweidaer in Jena Wirtschaftswissenschaften, Medienwissenschaft und Psychologie und war sowohl für die IHK Erfurt, als auch selbstständig tätig. Andreas Wegner-Berndt Die Vision & Control GmbH in Suhl hat ihre Geschäftsführung erweitert. Andreas Wegner-Berndt wird sich künftig als zweiter Geschäftsführer um den Bereich Vertrieb kümmern, während Geschäftsführer Dr. Jürgen Geffe die Weiterentwicklung des Produktportfolios vorantreibt. Herr Wegner-Berndt war zuvor Geschäftsführer des Medizintechnikunternehmens avatera. Christina Daske Der Aufsichtsrat der K+S Aktiengesellschaft hat Christina Daske als weiteres Mitglied in den Vorstand des Unternehmens berufen. Sie wird ihre Arbeit als Arbeitsdirektorin am 1. Dezember 2023 aufnehmen. Zuletzt war sie als Leiterin Produktion bei K+S tätig. Paulus Nettelnstroth Der Unternehmer aus Schkölen im Saale-Holzland-Kreis ist mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet worden. Der Unternehmer hatte seine Firma 1990 aus Bayern nach Schkölen verlagert. Er wird für seinen Einsatz im wirtschaftlichen Bereich sowie für einen attraktiven ländlichen Raum geehrt. Andrea Lein Auch die Leiterin des Kreisgesundheitsamtes Gotha, Andrea Lein aus Ohrdruf, ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Sie habe weit über ihre Dienstpflichten hinaus die Menschen durch die Corona-Krise geführt und durch ihr ehrenamtliches Engagement im Rettungsdienst schon oft das Bewältigen von Krisen erleichtert, hieß es zur Begründung. Dr. Reinhard Böber Der Unternehmer verließ zum 1. September die Geschäftsführung der Glatt Ingenieurtechnik GmbH und ist in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. Vor 32 Jahren hat er das Unternehmen mit der Forschungsgruppe „Kontinuierliche Wirbelschicht“ des Magdeburger Schwermaschinenbaukombinates SKET in Weimar mitgegründet und war für die Entwicklung des Unternehmens maßgeblich verantwortlich.

Forschung & Innovation 15 Foto: Paul-Philipp Braun Quantentechnologien sind Zukunftstechnologien – und Thüringen ist ganz vorn dabei. Hier kommen dem Freistaat zwei Trümpfe zugute. Das ist einerseits die hier angesiedelte Kompetenz in Sachen Optik und Photonik. Andererseits ist es die Gunst der Lage in der Mitte Deutschlands und Europas. Deshalb soll hier ein zentraler Knotenpunkt für ein künftiges Quantennetzwerk entstehen. Thüringens Wirtschafts- und Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee hat am Erfurter Fraunhofer-Zentrum den Startschuss für die Erweiterung des Quantennetzwerkes in Deutschland gegeben. Er nutzte die Gelegenheit, um sich über den Fortschritt bereits bestehender Forschungsprojekte zu informieren. „Thüringen ist einer der führenden Standorte im Bereich der Quantenkommunikation. Als Land investieren wir seit Jahren gezielt in den Ausbau der dafür benötigten Kompetenzen und Infrastrukturen“, so der Minister. Die Erweiterung der bereits bestehenden Teststrecke zwischen Jena und Erfurt sei ein weiterer großer Schritt in diese Richtung. „Damit schaffen wir die Voraussetzungen für eine sichere Quantenkommunikationsinfrastruktur in ganz Deutschland. Thüringen wird mit seinen Forschungseinrichtungen und Unternehmen darin künftig einen zentralen Knotenpunkt bilden“, so Tiefensee. Mit Mitteln des Landes wurde bereits eine GlasfaserTeststrecke zwischen dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF in Jena und dem Fraunhofer-Zentrum in Erfurt etabliert. Hier wurden bereits erfolgreich Quantenschlüssel ausgetauscht. Für die Teststrecke konnte auf eine bereits bestehende Infrastruktur aus konventionellen Telekommunikations-Glasfasern zurückgegriffen werden. Erweiterung der Teststrecke Gegenwärtig wird daran geforscht, wie sich die neusten Systeme zur sogenannten Quantenschlüsselverteilung in diese bestehenden Netzwerke integrieren und für verschiedene Anwendungsfelder nutzbar machen lassen. Dafür ist eine Erweiterung der Teststrecke geplant, die nun weiter voranschreitet: An die bereits bestehende Verbindung zwischen Jena und Erfurt werden bis 2024 die Thüringer Gemeinden Nordhausen und Sundhausen angeschlossen. Weiterhin wird innerhalb von Jena auch das Universitätsklinikum an die Teststrecke angekoppelt. Damit wird die faserbasierte Teststrecke auf eine Gesamtlänge von mehr als 150 Kilometern ausgedehnt. Bis voraussichtlich Ende 2024 sind weitere Strecken- abschnitte bis nach Berlin und Frankfurt am Main geplant. Das Fraunhofer-Zentrum in Erfurt wird dabei der Knotenpunkt sein. (tl) Auf den folgenden Seiten erläutert Prof. Dr. Hühn von der Hochschule Nordhausen das Projekt näher und nennt ein ersten praktisches Anwendungsbeispiel. Forschungsprojekt gestartet Erfurt soll Knotenpunkt für Quantennetzwerk werden Wirtschaftsminister Tiefensee im Quanten-Labor in Erfurt

Sicherheit im digitalen Zeitalter Ein Fachbeitrag von Prof. Dr. Thomas Hühn, Hochschule Nordhausen. Quantenkommunikation auf dem Vormarsch Die Notwendigkeit von Quantenkommunikation Die steigende Nachfrage nach digitalen Kommunikationsnetzen mit höherer Bandbreite und dichteren Netzwerken erfordert effiziente und sichere Kommunikationskanäle. Die gegenwärtige Infrastruktur ist anfällig für Hacker-Angriffe und benötigt dringend Verbesserungen. Die Netzinfrastruktur von Internetdienstanbietern (ISP) ist aufgrund mangelnder Sicherheitstechnologien nicht in der Lage, eine garantierte und akzeptierte Sicherheit bei der Datenübertragung, kryptografischen Schlüsselverteilung und Zufallszahlengenerierung zu gewährleisten. In einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft ist die Sicherheit von Kommunikationssystemen jedoch von entscheidender Bedeutung. Quantenkommunikation ist eine zukunftsweisende Schlüsseltechnologie Der digitale Fortschritt, insbesonde- re die Quantenschlüsselverteilung (Quantum Key Distribution, QKD), ermöglicht den Übergang von mathematischen kryptografischen Methoden zur garantierten Sicherheit durch grundlegende physikalische Prozesse der Quantenmechanik. Trotzdem werden solche Anwendungen der Quantenkommunikation in den bestehenden Telekommunikationsnetzen noch nicht ausreichend genutzt. Die Integration und langfristige Stabilität solcher Technologien erfordern einen effizienten Technologietransfer, insbesondere bei der Nutzung von temperatur- und windlastabhängigen Glasfaserstrecken über Freileitungen, die in IKT-Providernetzen üblich sind. Quantenkommunikation: Made in Thüringen Auf europäischer Ebene wird derzeit eine Quantenkommunikationsinfrastruktur (EuroQCI ) etabliert, die sich über die gesamte EU erstreckt. Die Hochschule Nordhausen wirkt in zwei europäischen Forschungsprojekten im Bereich Quantenkommunikation mit, die unterschiedliche Zielrichtungen verfolgen: Das Projekt Q-Fiber hat das technologische Ziel, die mit heutiger klassischer Technologie notwendige parallele Quanten-Fiber-Infrastruktur auf einer gemeinsamen IKT und QKD Fiber zu vereinen, indem Hohlkernfasern statt klassischer Single Mode Faser zum Einsatz kommen, mit grundlegend unterschiedlichen Materialeigenschaften. Q-Fiber konzentriert sich bei der wissenschaftlichen Analyse auf die physikalische Ebene neuer Hohlkernfasern sowie deren Ausbringung im Betrieb und deren Performance. Demgegenüber setzt das Projekt Qnet-Q auf die klassische Single Mode Fiber Infrastruktur für QKD und für IKT Datenübertragung. Dabei konzentriert sich das Projekt auf die Integration und das Management von QKD Komponenten in vorhandene Internet-Infrastrukturen. Das beinhaltet auch das Schnittstellendesign für 16 Fotos: Paul-Philipp Braun, Q-net-Q

den Multi-User-Schlüsselaustausch und ein offenes standardisiertes IKTNetzwerkmanagement. Das Projekt Qnet-Q ist ein EU-gefördertes Verbundforschungsprojekt mit nationaler Kofinanzierung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, das unter Leitung der Hochschule Nordhausen und mit Beteiligung des Fraunhofer IOF durchgeführt wird. Das Fördervolumen beträgt 11,8 Millionen Euro. Der Startschuss für die Förderung fiel am 1.3.2023. Die Quantenkommunikationstechnologie wird bei Q-net-Q genutzt, um einen zuverlässigen und sicheren Kommunikationskanal zwischen verschiedenen Einrichtungen wie Behörden, kritischen Infrastrukturen, dem Militär und öffentlich genutzten Infrastrukturen wie E-Health, Datenzentren und herkömmlichen Kommunikationsnetzen aufzubauen. Das Projekt hat zwei Hauptziele: Erstens, die Integration von Quantenkommunikation (QKD) in bestehende deutsche Internetstrukturen und zweitens, die Entwicklung von Anwendungsfällen für QKD in verschiedenen Szenarien. In Bezug auf die wissenschaftlichen Aspekte des Projekts wird untersucht, wie verschiedene Protokolle neben QKD in Hardware und Software implementiert werden können, um den Feldversuch flexibler zu gestalten. Es werden auch Schnittstellen und Standards erforscht, um QKD-Hardware sicher in bestehende IKT-Kommunikationsnetze zu integrieren. Das Projekt umfasst vier verschiedene Feldversuche, die verschiedene Anwendungsfälle von QKD in städtischen und ländlichen Gebieten sowie in Rechenzentren abdecken. Es wird auch eine Langstreckenverbindung zwischen Berlin und Frankfurt untersucht, um die Sicherheit des InternetRoutings zu verbessern. Der konkrete Anwendungsfall Ein konkreter Anwendungsfall der Quantenkommunikation ist ebenfalls bereits ausgemacht: Da viele ländliche Gebiete häufig unter einem erheblichen Mangel an (Fach-)Ärztinnen und Ärzten leiden, kann ein schnellerer und vertraulicher Austausch von Patientendaten zwischen städtischen und ländlichen Regionen die medizinische Versorgung künftig nicht nur bequemer und effizienter gestalten, sondern im Ernstfall sogar Leben retten. In diesem Zusammenhang wird die Gemeinde Sundhausen in Thüringen als beispielhafte ländliche Region an die neue Glasfaser-Teststrecke angeschlossen. Die ersten praktischen Anwendungsfälle für den neuen Streckenabschnitt zwischen Sundhausen und dem Universitätsklinikum Jena konzentrieren sich einerseits auf die Nachbetreuung von Post-COVID-Patienten nach einem stationären Klinikaufenthalt und andererseits auf die neurologische Früherkennung durch digitale Tests, wie beispielsweise die Erkennung von Demenz. Forschung & Innovation Erfurt als Knotenpunkt für Quantenkommunikation Prof. Dr. Thomas Hühn

18 Foto: OHB System AG Als Anfang Juli die letzte Trägerrakete vom Typ Ariane 5 vom europäischen Startplatz Kourou in Französisch-Guyana abhob, schlug sie damit buchstäblich ein neues Kapitel der deutschen Weltraumforschung auf. An Bord befand sich nämlich der sogenannte Heinrich-Hertz-Satellit. Und mit ihm auch Technologie und Know-how aus Thüringen. Thüringen Mit der Heinrich-Hertz-Mission ist erstmals ein eigener deutscher Kommunikationssatellit zur Erforschung und Erprobung neuer Technologien und Kommunikationsszenarien gestartet. Die Mission leistet damit einen Beitrag zur Informationsgesellschaft in Deutschland. Die Heinrich- Hertz-Mission wird von der Deutschen Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Bonn im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und unter Beteiligung des Bundesverteidigungsministeriums geführt. Nachdem der Satellit im All seinen Dienst aufgenommen hat, wird er rund 15 Jahre lang im geostationären Orbit auf einer Höhe von rund 36.000 Kilometern verbleiben. Ein Ziel der Heinrich-HertzMission ist es, neue Technologien für die Satellitenkommunikation auf ihre Weltraumtauglichkeit zu testen. Lagesensoren aus Jena Der Satellit basiert auf der Plattform SmallGEO von OHB. Mit dem Sternsensor ASTRO APS übernimmt ein bewährtes Erfolgsprodukt der Thüringer Firma Jena-Optronik die Lageermittlung des Satelliten. Nach seinem Jungfernflug auf dem europäischen Kommunikationssatelliten Alphasat im Jahr 2013 wurden mehr als 450 dieser Sensoren an internationale Kunden verkauft. Den Bremer Raumfahrtkonzern OHB verbindet schon länger eine Partnerschaft mit Jena-Optronik. So ist der Sensor ebenfalls an Bord der von OHB gebauten Satelliten EDRS-C und Electra. Thüringer Technologie und Know-how mit im Weltall Weltraummission „Heinrich Hertz“

19 Fotos: OHB System AG, Jena-Optronik, Alexander Ebert In dem Jenaer Unternehmen ist man stolz darauf, einen Beitrag zum Gelingen der Mission leisten zu können. „Die Begeisterung für den Einsatz unserer Sensoren bei verschiedenen Raumfahrtmissionen motiviert uns immer wieder aufs Neue“, sagt Teamleiterin Sabine Ludwig. Sie war bislang bei allen Projekten mit OHB als Sternsensor-Projektleiterin tätig. Komponente aus Ilmenau Mit an Bord ist auch eine Telekommunikationskomponente der TU Ilmenau. Sie soll Kommunikationssatelliten in Zukunft flexibler und für neue Nutzungsszenarien bereitmachen. Die Komponente wurde über mehrere Jahre von den Fachgebieten Hochfrequenz- und Mikrowellentechnik sowie Elektroniktechnologie in von der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR geförderten Projekten zur technologischen Reife entwickelt. Das Besondere daran: Die sogenannte Ka-Band-Schaltmatrix ermöglicht die flexible Zuordnung und das Verschalten von Signalströmen mit großer Bandbreite. So können Daten zu flexiblen Zeiten über unterschiedliche Sendeantennen auf definierte Areale der Erde gesendet oder von dort empfangen werden. Das ist also eine Technologie, die in einer Katastrophensituation wie der im Ahrtal für die Rettungs- und Einsatzkräfte von großer Hilfe gewesen wäre. Bei der Flutkatastrophe vor gut zwei Jahren ist die Telekommunikationsinfrastruktur der Region zerstört worden. Flexibel rekonfigurierbare Satelliten könnten in Zukunft helfen, unterbrochene Kommunikationswege innerhalb kurzer Zeit wieder aufzubauen. An Bord des Heinrich-Hertz-Satelliten werden Experimente zur Kommunikations-, Antennen- und Satellitentechnik durchgeführt. Die Versuche wurden von Wissenschaftsinstituten wie der TU Ilmenau und Industrieunternehmen entwickelt. Mit dem Heinrich-Hertz-Projekt soll außerdem die Fähigkeit der deutschen Industrie ausgebaut werden, eigenständig Kommunikationssatelliten zu entwerfen, zu bauen und zu starten. Und Thüringen leistet seinen Beitrag dazu. (tl) Der Heinrich-Hertz-Satellit Telekommunikationskomponente der TU Ilmenau Test- sowie Fertigungsteam der Jena-Optronik im Reinraum

Anzeige 20 Die IBYKUS AG ist der Wegbereiter, wenn es um die Digitalisierung von Abläufen, Fachverfahren und Services geht. Als einer der führenden deutschen IT-Dienstleister bietet das Erfurter Unternehmen seit über 30 Jahren innovative IT-Lösungen und Services für Unternehmen und öffentliche Institutionen an. Die digitale Welt von morgen beflügeln IBYKUS AG Der Digitalisierungsprofi aus Thüringen Mit mehr als 300 hoch qualifizierten Beschäftigten ist die IBYKUS AG für Informationstechnologie mit Haupt- sitz in Thüringen der Spezialist in Sachen ganzheitliche IT-Dienstleistungen. Mit ihrer Expertise, Branchen-Know-how und neusten Technologien leisten die Mitarbeitenden einen großen Beitrag, wenn es darum geht, Abläufe, Prozesse und Fachverfahren in unserer Welt einfacher, sicherer und intuitiver zu gestalten. Eine Vision, die sich auch in den fünf Unternehmenswerten widerspiegelt: Innovation, Begeisterung, Kompetenz, Zuverlässigkeit und Wertschätzung. Die digitale Welt von morgen braucht neugierige, kreative Vordenker:innen, die mit smarten Lösungen überraschen und mit zukunftssicheren Prozessen den Grundstein für den digitalen Erfolg legen – das ist die Mission der IBYKUS AG. Sinnstiftende, innovative & maßgeschneiderte Lösungen Die IBYKUS AG positioniert sich mit einer breiten Palette an IT-Dienstleistungen, die in unterschiedlichen Branchen auf europäischer, nationaler und kommunaler Ebene Anwendung finden. Kerngeschäftsfeld ist dabei die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung, indem nutzerfreundliche E-Government-Lösungen für die Verwaltung von Fördermitteln entwickelt werden. Die wegweisende Expertise sowie innovative, durch KI unterstützte Systeme bilden die Basis für die Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) und die Auszahlung von Fördermitteln in den Bundesländern Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Nutzerfreundliche E-Government-Lösung für die Verwaltung von Fördermitteln im Agrarsektor.

Anzeige 21 Niedersachsen und Bremen. Eine zentrale Rolle beim Fördermittelmanagement spielt die Standardsoftware EUREKA. Mit dieser Low-Code-Plattform lassen sich Fördermaßnahmen aus nationalen und europäischen Struktur- und Investitionsfonds besonders schnell und effizient umsetzen. Dieser Lösung vertraut unter anderem der Berliner Senat seit mehreren Jahren. Das zweite Kerngeschäftsfeld bildet die Prozessoptimierung auf Basis von SAP® und eigens entwickelter Software. Mit verschiedenen Lösungen werden beispielsweise Prozesse in der Personalverwaltung optimiert oder im Kundenservice einfacher gestaltet. Diese Expertise durfte die IBYKUS AG bereits erfolgreich bei der Deutschen Telekom unter Beweis stellen. Durch die Vielzahl an Cyberangriffen ist das Thema IT-Security in Unternehmen wichtiger denn je geworden. Auch hier positioniert sich die IBYKUS AG als Experte für umfangreiche Beratungsleistungen und Check-ups, um gegen virtuelle Bedrohungen jeglicher Art geschützt zu sein. Die IBYKUS AG als Arbeitgeber Starke, innovative IT-Lösungen entstehen mit einem starken, innovativen Arbeitgeber. Wem eine sinnstiftende Tätigkeit und ein zukunftssicherer Arbeitsplatz wichtig sind, ist hier an der richtigen Adresse. IBYKUS fördert ein wertschätzendes Umfeld, bei dem Mitarbeitenden Raum für eigene Ideen gelassen und eine gesunde Fehlerkultur gelebt wird. All das mit dem Ziel, eine möglichst lange Zusammenarbeit zu stärken. Durch flexible Arbeitszeitmodelle und mobiles Arbeiten steht der Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf nichts im Wege. Als mehrfach ausgezeichneter TopInnovator im Mittelstand und mit über 50 freien Stellen gilt die IBYKUS AG als interessante Arbeitgebermarke in Thüringen. Vorstand der IBYKUS AG: Michael Erdmann (CTO und COO) und Thomas Winter (CEO)

Ist Ihr Schutz noch up to date? Funk ist für Sie da! 5LVLNRPDQDJHPHQW UXQG XPV /LHIHUNHWWHQVRUJIDOWVSࡽLFKWHQJHVHW] Wie gut kennen Sie die Risiken Ihres Unternehmens? Nur wer informiert ist, kann vorausschauend planen, frühzeitig Maßnahmen ableiten und wettbewerbsfähig bleiben. Dabei ist es wichtig, auch aktuelle Veränderungen im Blick zu behalten, z. B. globale .RQࢊLNWH RGHU QHXH *HVHW]H 'HU Versicherungsmakler und Risk Consultant Funk ist hier für Sie da. Die Niederlassung Erfurt kann mit Ihnen ein RisikomanagementSystem aufbauen, das individuell auf Ihre Bedürfnisse – und Risiken – abgestimmt ist. Fachkundig unterstützt von den Risiko-Expert*innen des Funk Consultings führt das Erfurter Team zunächst eine ganzheitliche, softwarebasierte Risikoanalyse und -bewertung durch. Dabei stehen unter anderem die folgenden Themen im Fokus: › Kostenoptimierung durch strukturierte Abschätzung von Risikoszenarien › Ermittlung des Ertragsausfall-Risikos bei Betriebsunterbrechungen › 8QWHUVW¾W]XQJ EHL GHU 8PVHW]XQJ GHV /LHIHUNHWWHQVRUJIDOWVSࢊLFKWHQJHVHW]HV inklusive Risikoanalyse der Zulieferer und Empfehlung zu Präventionsmaßnahmen Denn Risikoprävention ist der zweite Schritt einer passgenauen Risikostrategie. Hier ist Funk mit den folgenden Angeboten an Ihrer Seite: › Schulungen der Funk Risk Academy zur Sensibilisierung von Mitarbeitenden und =XOLHIHUHUQ ȁ RQOLQH XQG ࢊH[LEHO YLH ( /HDUQLQJ › Beratung zu Notfall- und Krisenplänen wie auch Business Continuity Management › Funk Beyond Insurance: Einsatz von KI, Sensorik und Co. zur Schadenprävention %HLP ࢉQDOHQ Risikotransfer zeigt Ihnen das Erfurter Team dann, welche Policen wirklich nötig sind, welche Selbstbehaltsmodelle sich für Ihr Unternehmen auszahlen und welche Alternativen es zu klassischen Versicherungsmodellen gibt. Ob Analyse, Prävention oder Transfer – heben Sie Ihr Risikomanagement gemeinsam mit der Funk-Niederlassung Erfurt auf die nächste Stufe! Mehr Infos unter: funk-gruppe.com/consulting Ihr Kontakt: Funk-Niederlassung Erfurt Jürgen Schwab Alfred-Hess-Str. 36, 99094 Erfurt fon +49 361 23013-17 j.schwab@funk-gruppe.de funk-gruppe.com Sie wollen mehr wissen? Jetzt zum Praxisseminar Risikomanagement anmelden! funk-gruppe.com/best-practice-2023

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