WIRTSCHAFTSSPIEGEL - Ausgabe 05/23

7 Thüringen Prüfer geehrt Rund 2.100 ehrenamtliche Prüfer sind Jahr für Jahr bei der Industrie- und Handelskammer in Erfurt (IHK) im Einsatz, um die zahlreichen Prüfungen in der Erstausbildung und der Höheren Berufsbildung abzunehmen und Prüfungsergebnisse zu bewerten. Sie leisten mit ihrem ehrenamtlichen Engagement einen wesentlichen Beitrag für die Wirtschaft und die Fachkräftesicherung. IHK-Vizepräsident Olaf Seibicke hat 145 von ihnen geehrt, die seit zehn, 20 oder gar bereits seit 30 Jahren ehrenamtlich in den Prüfungsausschüssen der IHK Erfurt tätig sind. Gleichzeitig wurden 32 ehrenamtliche Prüfer verabschiedet, die in diesem Jahr aus den Ausschüssen ausgeschieden sind. Für Ausbilder Die Industrie- und Handelskammer Erfurt hat eine digitale Veranstaltungsreihe für Ausbilder initiiert, um diese besser zu vernetzen und zu aktuellen Themen zu informieren. Unter dem Motto: „Dialog statt Monolog“ findet jeden ersten Freitag im Monat eine Informationsplattform zum Austausch über wichtige Themen statt. Mehr Geld Beschäftigte des Automobilzulieferers Docter Optics in Neustadt an der Orla und Triptis erhalten mehr Geld. Nach Angaben der IG Metall wurde ein Tarifabschluss erzielt. Nach diesem bekommen die 310 Beschäftigten einen Inflationsausgleich von 600 Euro sowie sieben Prozent mehr Lohn ab Januar nächsten Jahres. Anfang dieses Jahres hatten die Beschäftigten vier Prozent mehr Geld erhalten. Hohe Einnahmen Die Gemeinden in Deutschland haben so viel Gewerbesteuer eingenommen wie noch nie. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, stieg die Summe vergangenes Jahr auf rund 70 Millarden Euro. Das waren etwa 15 Prozent mehr als 2021. Schon damals war nach einem Rückgang im ersten CoronaJahr ein Rekordwert bei der Gewerbesteuer erzielt worden. In Thüringen war das Plus sogar noch etwas höher als im Bundesschnitt. Hier kletterten die Einnahmen aus der Gewerbesteuer aller Städte und Gemeinden um 16 Prozent von knapp 900 Millionen auf über eine Milliarde Euro. Stärkste Industrieregion Der Wartburgkreis ist erneut die stärkste Industrieregion in Thüringen. Wie aus Zahlen des Statistischen Landesamts hervorgeht, haben die Industriebetriebe im Kreis im ersten Halbjahr Geschäfte von 2,2 Milliarden Euro gemacht. Demnach entwickelten sich dort vor allem die Branchen Chemie und Maschinenbau gut. Das größte Plus beim Industrieumsatz verzeichnete der Ilm-Kreis mit über 420 Millionen Euro. Dort machte sich nach Angaben der Statistiker vor allem bemerkbar, dass der chinesische Batteriehersteller CATL die Produktion nach und nach hochfährt. Dagegen schwächelte im Saale-Orla-Kreis vor allem die Holzindustrie wegen sinkender Preise. Im Kreis Saalfeld-Rudolstadt liefen in der Stahlindustrie die Geschäfte schlechter. Förderung für FSU Die Universität Jena hat fast elf Millionen Euro Fördermittel bekommen. Das Geld soll in die Erstausstattung von zwei Gebäuden am neuen Campus Inselplatz fließen, wie das Wissenschaftsministerium mitteilte. Konkret geht es um Geräte, Technik und Mobiliar für das neue Universitätsrechenzentrum und die künftige Fakultät für Mathematik und Informatik. Die Fördermittel kommen je zur Hälfte vom Land Thüringen und aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung (EFRE). Beide Gebäude sollen bis Ende 2024 baulich fertiggestellt sein. Am Inselplatz in Jena entsteht derzeit für insgesamt mehr als 200 Millionen Euro ein moderner Forschungscampus. Schlechte Chancen Schwerbehinderte haben nach wie vor schlechtere Chancen auf dem Thüringer Arbeitsmarkt. Wie das Arbeitsministerium mitteilte, sind Menschen mit Schwerbehinderung und besserer Qualifikation zu einem höheren Prozentsatz arbeitslos als andere Personen ohne Handicap. Zudem dauere ihre Arbeitslosigkeit deutlich länger, hieß es. Nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hat Thüringen eine Beschäftigungsquote schwerbehinderter Menschen von 4,4 Prozent. Deutschlandweit liegt sie bei 4,6 Prozent. Die gesetzliche Mindestquote von fünf Prozent werde weder im Bundesdurchschnitt noch innerhalb Thüringens erreicht. (tl)

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